Bambecher – die Alternative zum Einwegbecher

Bambecher ist ein Zusammenschluss aus Grün-Alternative Liste Bamberg (GAL) und CHANGE und einigen engagierten Mitstreiter:innen. Gemeinsam wollen wir einen Beitrag für einen nachhaltigen Umgang mit unserer Umwelt leisten und die für die Umwelt schädliche Wegwerfmentalität angehen, die sich exemplarisch am Einweg-Becher-Müll auch in Bamberg zeigt.

Im Frühjahr 2017 kam innerhalb von Change die Idee auf, etwas für einen geringeren Einsatz von Einweg-Bechern in Bamberg zu unternehmen. Nachdem festgestellt wurde, dass auch Mitglieder der Grünen Alternativen Liste Bamberg (GAL Bamberg) und noch andere Externe motiviert waren in diese Richtung zu wirken, gründete sich ein Kooperationsprojekt. Bald war der Name Bambecher geboren.

In den ersten Treffen wurden die verschiedenen Ideen ausgetauscht und diskutiert. Wie kann man Menschen für die Umweltbelastung durch Einwegbecher sensibilisieren? Welche Möglichkeiten gibt es, „To-Go“ Kaffeekonsum anders zu gestalten? Wäre ein Pfandsystem, bei dem Cafés und Bäckereien teilnehmen, sodass Privatpersonen keinen eigenen Becher mitbringen müssen, eine wirksame Alternative?

Am Anfang war die Einführung eines Mehrweg-Becher Systems nicht das, was wir im Rahmen unserer Möglichkeiten erachteten. So fokussierte sich unsere Arbeit zuerst auf die Bewerbung von Cafés und Bäckereien, welche selbst mitgebrachte Becher befüllen. Dazu wurde ein Fragebogen erstellt, auf welchem Cafés und Bäckereinen angeben sollten, ob sie mitgebrachte Becher befüllen und gegebenenfalls Interesse an einem Mehrweg-Becher System hätten.  Mit diesen Angaben wurde eine Website erstellt. Auf www.bambecher.de finden sich verschiedene Informationen zu der Initiative, der zugrundeliegenden Problematik der Einwegbecher und Vorschläge, was man als einzelne Person oder Unternehmen für einen nachhaltigeren Umgang von To-Go Konsum tun kann. Zusätzlich wird eine Karte aufgeführt, auf der alle Cafés und Bäckereien angezeigt werden, die selbst mitgebrachte Mehrwegbecher befüllen. Diese Website wurde im Juni hochgeladen und daraufhin über Zeitung und Facebook beworben. Auch für Facebook wurde eine eigene Bambecher Seite erstellt, über die wir Interessierte in regelmäßigen Abständen über den Werdegang unserer Arbeit informieren und Zusatzinformationen teilen. Auch trafen wir uns zwei Mal mit dem Umweltamt, da diese ebenfalls ein öffentlichkeitswirksames Projekt für die Sensibilisierung der Problematik von Einwegbechern starten wollten. Zusammenführen konnten wir diese beiden Initiativen jedoch nicht, da wir unterschiedliche Herangehensweisen verfolgten. In dieser Zeit, in der wir eine erste mediale Öffentlichkeit erreichten, gaben wir verschiedene Interviews – unter anderem mit dem Fränkischen Tag und dem BR.

So ging es weiter:

Coffee to stay - Aktion auf dem Maxplatz

Im Juli fand eine Straßenaktion „Coffee to Stay“ statt. Auf dem Maxplatz wurden  Menschen dazu eingeladen, sich eine Tasse kostenlosen Kaffee zunehmen, und sich damit an eine bereitgestellte Biertischgarnitur zu setzen. Dadurch versuchten wir die „To-Go“ Mentalität vieler Menschen zu adressieren und ihnen eine Handlungsalternative aufzuzeigen. Umrahmt wurde die Aktion von einem mit Einwegbechern behängtem Sonnenschirm, der zur Visualisierung der Müllproduktion diente. Auch aufgrund der vielen tatkräftigen Helfer:innen gestaltete sich die Aktion sehr erfolgreich mit vielen interessanten Gesprächen und Aha – Momenten.

Ein Mehrwegpfandsystem für Bamberg

In der Gruppe setzte sich jedoch langfristig die Etablierung eines Mehrweg-Becher-Systems als wirksamste Methode gegen die Nutzung von Einweg-Bechern durch. Wir fokussierten unsere Arbeit nun auf dieses Thema. Dazu veranstalteten wir Anfang August einen Runden Tisch, bei welchem verschiedene Cafés und Bäckereien, das Studierendenwerk Würzburg, die Abfallwirtschaft Bamberg, und Vertreter des eingeführten Mehrwegbechersystems aus Kulmbach eingeladen wurden, um gemeinsam über diesen Schritt zu sprechen. Die Idee eines Mehrweg-Becher-Systems stoß auf sehr positive Rückmeldung seitens der Cafés und Bäckereien, weshalb wir danach die Entwicklung eines solchen intensivierten. In der folgenden Zeit einigten wir uns auf einen Becher, kalkulierten verschiedene Preismöglichkeiten und erstellten ein Design. Es wurde eine Kooperation mit dem Stadtmarketing aufgebaut, welches langfristig die Organisation des Systems übernehmen wird. Schlussendlich entwickelten wir ein nach unserer Meinung bestmögliches System, welches kontrollierbar, kundenfreundlich und nachhaltig ist. Dazu wurde ein Konzeptpapier erarbeitet, welches die Funktionsweise des Systems für die Kund:innen aber auch Unternehmen erklärt. Nun stehen wir sozusagen in den Starlöchern. Bis zur Einführung wird zu klären sein, auf welche Weise sich die Startfinanzierung gestalten wird und wie viele Becher bestellt werden müssen. Dazu werden die einzelnen Cafés und Bäckereinen ihre Einschätzung abgeben, wie viele Becher sie zu Beginn für ihre Filiale erwerben möchten. Die Initiative Bambecher kann auf ein ereignisreiches Jahr zurückschauen. Es wurde viel überlegt, diskutiert, Kritik geäußert, und geplant. Wir freuen uns, dass nun konzeptionalisierte System auch wirklich werden zu lassen, sodass schon bald der Bamberger aus einem Bambecher trinken kann!

Im Frühjahr 2018 haben wir die Finanzierung erfolgreich abgeschlossen. Über Crowdfunding und den Einsatz eigener Mittel hatten wir genug Geld zusammen, um einen Bechervorrat und Werbemaßnahmen zu finanzieren. Herzlichen Dank an dieser Stelle an alle, die uns unterstützt haben! Die teilnehmenden Gastronomien sorgten mit der Bezahlung der weiteren bestellten Becher für den Rest. Während wir Becher, Pfandmarken, Schaufenstersticker und Tresen-Aufsteller fertig gestalteten und bestellten, begannen wir auch mit der Vorbereitung von Öffentlichkeitsarbeit zum Start des Systems, haben Grafiken für LED-Leinwände auf Bamberger Festen und weitere Bilder und Texte erstellt. Mittlerweile ist nahezu alles in die Wege geleitet, sodass wir nur noch auf die Becher und Pfandmarken warten. Mitte/Ende Juli 2018 wird es voraussichtlich losgehen, dann hat Bamberg eine eigenes Mehrwegsystem für Getränke to go.

Kooperation

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