Pädagogische Arbeit zum Filmprojekt #willkommen
Die pädagogische Arbeit rund um den Film #willkommen soll einen kleinen Beitrag zu einer offenen und ehrlichen Diskussion zwischen Menschen mit und ohne Fluchthintergrund leisten und Vorurteile auf beiden Seiten versuchen abzubauen.
Wir haben den Film „#willkommen“ aus Erfahrungen der Mitglieder einer interkulturellen Theatergruppe heraus entwickelt und würden uns freuen, wenn er Anlass zu einer konstruktiven Diskussion gibt. Wir haben erfahren, dass es viele Vorurteile aus Unwissenheit in allen Schichten der Bevölkerung gibt und viele Menschen ihr Bild von Geflüchteten hauptsächlich aus den Medien haben, welche dazu neigen nicht funktionierende Alltage sondern eher besondere Ereignisse (im Guten wie hauptsächlich im Schlechten) zu berichten. Wir wollen einen kleinen Beitrag zu einer offenen und ehrlichen Diskussion zwischen Menschen mit und ohne Fluchthintergrund leisten und Vorurteile auf beiden Seiten versuchen abzubauen. Dafür ist ein direkter Austausch notwendig und kann viel bewegen, wenn er gelingt.
Wir haben den Film bisher in verschiedenen Settings genutzt, um in Kontakt mit Schülerinnen und Schülern (ab der 8.Klasse) sowie jungen und älteren Erwachsenen zu treten. Der Film erfüllt dabei lediglich die Funktion eines Diskussionsimpulses. Der Aufbau eines (je nach Zeit) 60-120 minütigen „Workshops“ sieht dann etwa so aus:
#1. Einführung und ein kurzes Spiel zur Visualisierung von Vorurteilen
#2. Filmvorführung
#3 Offene Diskussion mit Fragen zu Film, Flucht, Integration, Religion und Herkunftsland
Falls Sie Interesse daran haben, dass wir als Filmteam mit Darstellern und/oder anderen Geflüchteten bei Ihnen vorbeikommen, dann können wir das je nach zeitlicher Verfügbarkeit gerne tun. Themen die wir gerne ansprechen sind: Vorurteile (insbes. gegenüber Muslim:innen); Integration & Integrationshindernisse; Fluchtgeschichten und -wege
Ansonsten bieten wir Ihnen an, den Film selbstständig zu nutzen, um eine solche Veranstaltung mit Geflüchteten aus ihrem Ort, die in Diskussion treten wollen durchzuführen. In diesem Fall schreiben Sie bitte eine Mail an aenders (at) posteo.de mit dem Betreff „Film #willkommen“. Dann können wir Ihnen den Film zukommen lassen.
So ging es weiter:
Bildungsarbeit zum Film in 2019: Weiterführendes Engagement
Im Jahr 2017 hat eine Gruppe von CHANGE-Mitgliedern den Film „#willkommen“ produziert. Seither haben wir mit einigen Darstellern und anderen Menschen mit Fluchthintergrund viele Schulklassen (ab der 8.Klasse) besucht, um einen offenen (und kritischen) Dialog zum Thema Flucht & Migration zu führen. Die meisten der Schüler:innen hatten bisher noch kein Gespräch mit Geflüchteten geführt und haben sich aufgrund der Erzählungen ihres Umfelds und der Medien eine Meinung über „die Flüchtlinge“ gebildet. Oftmals führt das zu undifferenzierten, vorurteilsbehafteten Einstellungen, die einen dringlich nötigen respektvollen und solidarischen Austausch erschweren. Ibo und Riccardo sind gemeinsam mit anderen in die Klassen gegangen, um den Film zu zeigen und danach ein offenes Gespräch mit den Jugendlichen zu führen. Sie können in diesem geschützten Rahmen alle brennenden Fragen stellen und bekommen aus erster Hand Informationen über Herkunftsländer, Fluchtrouten, Integration in Deutschland oder die Verhältnisse in den AnkER-Zentren, wie Bamberg eines hat. Dieser Dialog ermutigt die Schüler sich eine eigene Meinung zu bilden, Zusammenhänge zu hinterfragen und die medialen Darstellungen zu reflektieren. Die meisten Jugendlichen kommen selten in Kontakt mit Geflüchteten, deswegen ist es uns wichtig durch das gegenseitige Verständnis eine Brücke zu bauen. Die bisherigen Veranstaltungen wurden sehr gut aufgenommen und haben gezeigt wie wichtig ein positiver Erstkontakt ist. Im Jahr 2019 haben Ibo und Riccardo auch bei Gewerkschaften und Hilfsorganisationen versucht Verständnis für die Situation der Geflüchteten in Bamberg zu schaffen und über Zusammenhänge zwischen Ausgrenzungspolitik und Kriminalität, sowie Trauma und Integrationsschwierigkeiten zu sprechen. CHANGE wurde gebeten den Film nochmal bei den Bamberger Kurzfilmtagen 2020 zu zeigen, um eine Diskussion über die aktuelle Lage anzustoßen. Im Jahr 2020 soll die Bildungsarbeit in diesem Bereich erweitert werden – dafür nötige Mittel wurden von Demokratie Leben bereits zugesagt. Bei Interesse können Sie sich gerne melden.
Bildungsarbeit zum Film in 2018: Was bisher geschah
Seither haben wir mit einigen Darstellern und anderen Menschen mit Fluchthintergrund viele Schulklassen (ab der 8. Klasse) besucht, um einen offenen (und kritischen) Dialog zum Thema Flucht & Migration zu führen. Die meisten der Schüler:innen hatten bisher noch kein Gespräch mit Geflüchteten geführt und haben sich aufgrund der Erzählungen ihres Umfelds und der Medien eine Meinung über „die Flüchtlinge“ gebildet. Oftmals führt das zu undifferenzierten, vorurteilsbehafteten Einstellungen, die einen dringlich nötigen respektvollen und solidarischen Austausch erschweren. Ibo und Riccardo sind gemeinsam mit anderen in die Klassen gegangen, um den Film zu zeigen und danach ein offenes Gespräch mit den Jugendlichen zu führen. Sie können in diesem geschützten Rahmen alle brennenden Fragen stellen und bekommen aus erster Hand Informationen über Herkunftsländer, Fluchtrouten, Integration in Deutschland oder die Verhältnisse in den AnkER-Zentren, wie Bamberg eines hat. Dieser Dialog ermutigt die Schüler:innen sich eine eigene Meinung zu bilden, Zusammenhänge zu hinterfragen und die medialen Darstellungen zu reflektieren. Die meisten Jugendlichen kommen selten in Kontakt mit Geflüchteten, deswegen ist es uns wichtig durch das gegenseitige Verständnis eine Brücke zu bauen. Die bisherigen Veranstaltungen wurden sehr gut aufgenommen und haben gezeigt wie wichtig ein positiver Erstkontakt ist.
Um dieses Engagement im Jahr 2019 zu vertiefen, planen wir eine Multiplikatoren-Fortbildung zum Thema „Flucht & Migration“, um auch Andere zu befähigen gemeinsam mit Menschen mit Fluchthintergrund in den öffentlichen Raum und an Schulen zu gehen und den Austausch zu suchen. Wer daran Interesse hat, kann sich gerne bei uns melden.
Außerdem entwickelten CHANGE-Mitglieder (Riccardo, Carina, Laura) einen 10-stündigen theaterpädagogischen Kommunikationsworkshop für Jugendliche mit Fluchthintergrund. In diesem lernten Sie Konflikt- und Kritikfähigkeit im Alltag, sowie Grundlagen der gewaltfreien Kommunikation. Anhand vieler alltagsnaher theaterpädagogischer Methoden lernten sie sich in schwierigen Situationen zu behaupten und durch Perspektivwechsel Verständnis für die Position des/der Anderen zu bekommen. Am Ende dieses transkulturellen Trainings haben die Teilnehmenden ein von CHANGE ausgestelltes Zertifikat erhalten. Das Training war freiwillig, wodurch vor allem Interessierte teilnahmen, die schon eine gewisse Einstellung zu Theater & Kommunikation mitbrachten. Sie gaben an, dass das Training ihnen viel Spaß gemacht und sehr geholfen habe. Das Training soll auch weiterhin genutzt und weiterentwickelt werden.
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